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"Wir wollen dem Handel zeigen, dass wir an die Branche glauben"

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Was ist Ihr Ziel mit der Home Fair?

Philipp Maurer: Die Home Fair soll sich als Branchentreffpunkt etablieren, an dem die Teilnehmer des Gesamtmarkts zusammenkommen. Wir wollen mit dieser Messe Trends setzen und dem Schweizer Handel zeigen, wohin die Reise geht und die Besucher inspirieren. Im Konzept sind auch Schulungen enthalten. Zudem soll ein gewisses Socializing stattfinden können. Mit dem Projekt wollen wir zudem dem Handel zeigen, dass wir an die Branche und deren Zukunft glauben.

Ilia Mourouzidis: Uns ist es am wichtigsten, den Besucher und dessen Erwartungshaltung in den Mittelpunkt zu stellen. Alle, die an der Messe teilnehmen werden, werden voneinander profitieren. Zudem legen wir einen grossen Fokus auf die Kostenkontrolle und damit darauf, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis für potenzielle Aussteller stimmt.

An wen richtet sich die Messe?

Maurer: An den Handel. Wir wollen mit der Home Fair alles rund ums Zuhause abdecken. Sprich Elektroklein- und -grossgeräte, Consumer Electronics und weitere Konsumgüter für den Heimgebrauch und angrenzende Bereiche. Auch der Rasenmäherroboter, der Grill, der Fotoapparat und gewisse IT-Produkte sollen Platz haben. Es gibt heute kaum Händler, die nur Consumer Electronics oder nur Kleingeräte verkaufen. Der Handel ist seit langem hybrid unterwegs, deckt also mehrere Sortimentsgruppen ab. Dem wollen wir mit der Home Fair Rechnung tragen. Grosse, erfolgreiche Messen wie die IFA oder die CES überspannen schon seit langem viele Sortimente, zumal die Sortimente sowieso immer mehr zusammenwachsen.

Mourouzidis: Vor 15 bis 20 Jahren konnten sich gewisse Retail - Anbieter nicht vorstellen, dass sie z. Bsp. Haushaltsgrossgeräte verkaufen werden. Heute ist das normal und das wollen wir, u.a., mit der Home Fair abbilden. Das unterscheidet uns auch von den vorangegangenen Messen. Wir wollen die Besucher/Handel mit innovativen Ideen und Ergänzungen zum bestehenden Produktportfolio versorgen. Haushaltgeräte, Consumer Electronics, Beauty- und Health Produkte in Verbindung mit Smart Home Themen – diesen Einblick sollten wir an der Messe auch geben können.

Was unterscheidet die Home Fair sonst noch von der FEA Expo oder der CE Trend-Show?

Maurer: Mit der FEA Expo und der CE-Trend Show war es sehr schwierig, Personen aus dem Top-Management anzusprechen, da diese Leute ein breites Sortimentsspektrum verantworten und daher nicht an eine Spartenmesse kommen. Mit unserem neuen Konzept können wir wesentlich mehr Leute ansprechen und rechnen daher auch mit einer höheren Besucherzahl als bei der CE Trend-Show und der FEA Expo zusammengezählt.

Mourouzidis: Die Kombination der verschiedenen Produktewelten wird es ausmachen!

Gibt es Dinge, die Sie von den erwähnten Messen übernehmen?

Mourouzidis: Auch wenn der Verkäufertag mit einem relativ grossen Organisationsaufwand verbunden ist, behalten wir diese von der FEA Expo bekannte Tradition bei. Wir möchten mit dem Format allen interessierten Händlern die Möglichkeit bieten, ihre Verkäufer zu schulen. Dabei können sie selbst auswählen, bei welchen Herstellern oder Repräsentanten sie die Verkäufer vorbeischicken.

Wann und wo findet die Home Fair 2021 statt?

Maurer: Wenn es die Situation zulässt vom 12. bis 15. September 2021. Das Datum ist bewusst so gewählt, dass die Messe im Anschluss an die IFA stattfindet. Die Home Fair findet in der Halle 550 in Zürich Oerlikon statt - eine komplett neu sanierte Industriehalle. Das Hallenkonzept ist sehr urban aufgesetzt. Man hat bewusst alte Elemente stehen gelassen und sie mit neuen Akzenten kombiniert. Entsprechend soll auch der Messe-Groove urban und trendig werden. Wir wollen keinen Ständefriedhof kreieren.

Mourouzidis: Natürlich müssen wir die Corona Situation auch im Auge behalten. Sollten wir nicht in der Lage sein die Messe im Herbst durchzuführen so ist der Ersatztermin für den Frühling 2021 auch bereits reserviert.

Wie viele Personen erwarten Sie ungefähr?

Maurer: Das ist schwierig zu sagen. Zumal wir auch nicht wissen, was im September wieder erlaubt sein wird. Betrachtet man die Halle 550, haben wir eine Fläche von 7000 Quadratmetern zur Verfügung. Ob wir diese im ersten Jahr schon ausverkaufen werden, werden wir sehen.

Es ist häufig die Rede vom Messesterben. Warum braucht es eine neue Messe für die Schweiz?

Maurer: Wo lassen sich besser Unterhaltung, Träume und Illusionen verkaufen, als an einer innovativen, trendigen Messe? Wenn die Verkäufer diese Illusionen, Träume, Ideen und auch die Emotionen, die mit den Produkten zusammenhängen, nicht mehr zum Endkunden weitertragen können, dann wird im Retail das Produkt nicht mehr verkauft. Genau darum braucht es eine solche Messe, damit man bis zum Verkäufer an der Front das Feuer für coole Produkte entfachen kann, die einen Mehrwert erzeugen und schlussendlich auch Umsatz generieren.

Mourouzidis: Die Corona Krise zeigt uns auch auf, dass Socializing und allgemein persönlicher Austausch eine enorm wichtige Rolle spielt.

Wer steckt hinter der Home Fair?

Mourouzidis: Der Verein Home Switzerland. Zum Vorstand gehören abgesehen von Philipp und mir:

  • Adrian Kühne, Geschäftsführer, Jura Vertrieb Schweiz
  • Bastian Cambresy, Key Account Manager, Laurastar
  • Dario Casari, Country Manager, Samsung Electronics Schweiz
  • Michael Keel, Sales Director, Sony Electronics
  • Norbert Lüthi, CEO, Euronics Schweiz
  • Patrick Egli, Geschäftsführer, Electronicpartner Schweiz
  • Philipp Studer, CEO, Trisa Electronics
  • Rico Brecht, Business Leader Personal Health, Philips

Sie sehen, die namhaften Player der Branche stehen hinter dem Projekt und die Messe wird von Vertretern von Herstellern organisiert. Maurer: Alle im Verein arbeiten ehrenamtlich. Es ist also nicht das Geld, das die Mitglieder antreibt, sondern die intrinsische Motivation etwas Cooles auf die Beine zu stellen.

Welche anderen Ziele verfolgt der Verein abgesehen von der Organisation der Messe?

Maurer: Ganz wichtig: Wir wollen niemanden konkurrenzieren. Wir organisieren jetzt erst einmal die Messe und alles andere möchten wir offen lassen. Momentan sind die Herausforderungen gross genug. Und gerade bei einem Branchenübergreifenden Projekt, wie wir es planen, gilt: Je mehr Politik darin steckt, desto heikler wird es und desto langsamer geht es voran.

Mourouzidis: Das neue Home Fair Switzerland Messeprojekt ist politisch neutral. Wir gehen davon aus, dass es im Verlauf der folgenden Messen auch zahlreiche Inputs von Ausstellern und Besuchern geben wird, damit die Messeausrichtung innovativ in die Zukunft ausgerichtet werden kann. Maurer: Für uns spielt es keine Rolle, ob jemand FEA- oder Swico-Mitglied ist oder sonst irgendwo in einem Verein tätig ist oder welcher Konfession er angehört. Es geht uns ums Projekt und um das Ziel, die coolste und trendigste Messe auf die Beine zu stellen, die wir in dem Bereich in der Schweiz je hatten.

Wie war das Feedback bis jetzt?

Mourouzidis: Durchs Band sehr positiv. 90 Prozent der Aussteller, die jeweils an der FEA Expo dabei waren, würden auch bei uns ausstellen. Es gab auch Rückmeldungen aus Umkreisen, die bisher nichts mit der FEA Expo oder der CE Trend-Show zu tun hatten. Beispielsweise aus der Informatik-Branche.

Maurer: Uns ist klar, dass die IT-Branche nicht zwingend “Hurra” schreien wird, wenn wir mit einem neuen Messeformat starten. Aber ich hoffe, dass wir den einen oder anderen zum Mitmachen begeistern können. Schliesslich gehört die IT mittlerweile auch in diese Themenwelt.

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